Seit dem 1. Juli 2022 ist Andreas Maldener der neue Bürgermeister der Gemeinde Tholey. Wir haben mit ihm über seine ersten Monate im neuen Amt gesprochen und gefragt, was seine Ziele für die nächsten Jahre sind.
Rund um den Schaumberg: Andreas, die ersten 100 Tage im neuen Amt sind vorbei. Was war Dein bisher schönster Moment als neuer Bürgermeister?
Andreas Maldener: Das erste halbe Jahr als Bürgermeister unserer Gemeinde Tholey war wahnsinnig aufregend und spannend. Den einen Moment gibt es deswegen gar nicht. Es sind vielmehr die unendlich vielen Begegnungen mit den Mitbürgerinnen und Mitbürgern, in Vereinen und Unternehmen und bei den vielen Festen, die endlich wieder stattfinden konnten. Oder die Situationen, in denen man bei kleinen Anliegen schnell und unkompliziert helfen konnte, Probleme zu lösen. Das alles macht dieses Amt so besonders. Ich freue mich auf jeden Fall jeden Tag aufs Neue, ins Rathaus zu gehen und Heimat zu gestalten!
Welche Ideen und Projekte konntest Du schon umsetzen?
Ein Amtswechsel im Rathaus führt auch immer dazu, dass wichtige Projekte des Vorgängers weiter begleitet und fortgesetzt werden – zum Beispiel die Planung zur Sanierung des Mauritiusheims in Tholey oder die Ortsmitte mit Einkaufsmarkt in Theley. Aktuell läuft auch die Planung, unsere Spielplätze umfassend zu erneuern, damit junge Familien sich vor Ort wohlfühlen können. Und weil die Krise gerade auch unsere Vereine belastet, habe ich kurzfristig ein Unterstützungsprogramm in den Haushalt eingebracht, damit die Vereine auch weiter für die Menschen vor Ort tolle Arbeit leisten können!
Was steht in den nächsten Jahren auf der Agenda?
Auch im Jahr 2023 werden wir über den Gemeindehaushalt gemeinsam mit den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern in allen Ortsteilen unserer Gemeinde viele Projekte anstoßen. Ich denke zum Beispiel an den Neubau der Freiwilligen Ganztagsbetreuung in Hasborn, die Kindertagesstätte in Theley oder das Feuerwehrgerätehaus für das Bohnental. Gleichzeitig wollen wir moderne Technik nutzen – z.B. mit einer App für unsere KiTas, Dokumenten-Packstationen am Rathaus oder smarten Sensoren z.B. zur Leerung von Einlaufschächten. Das Rathaus soll digital und analog ein Ort des Austauschs werden. Gleichzeitig versuchen wir, Firmen in unserer Gemeinde anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Dafür braucht es auch Flächen. Diesen Weg will ich in den nächsten Jahren gehen und freue mich auch auf viele Anregungen aus der Gemeinde.
Derzeit bestimmen die Energiekrise und Flüchtlingswelle die Schlagzeilen. Wie sehen hier die Auswirkungen auf unsere Gemeinde aus?
Die Energiekrise und die anhaltende Flüchtlingssituation sind nur zwei Krisen – hinzu kommen auch weiterhin Corona mit all seinen Folgen und die vielen Preissteigerungen, die auch die Bürgerinnen und Bürger spüren. Für mich bedeutet das zunächst, dass im Rathaus alle an einem Strang ziehen müssen! Ich bin deswegen wirklich froh, dass ich mich von Tag eins an auf die Kolleginnen und Kollegen im Rathaus verlassen konnte, ich habe ein tolles Team! Und auch bei der Bewältigung der Unterbringung von Flüchtlingen helfen viele Ehrenamtliche mit, das ist toll zu sehen! Aber natürlich spüren wir auch rund um den Schaumberg schon heute die Folgen der vielen Krisen.
Was tut die Gemeinde, um diese Krisen zu meistern?
Wir sehen es im Rathaus als unsere Aufgabe an, auch Dinge auf den Prüfstand zu stellen. Nicht alle Projekte, nicht alle Wünsche werden sofort umgesetzt werden können. Manches muss zurückgestellt, anderes kleiner dimensioniert werden. Und wir setzen Prioritäten: Die Kinderbetreuung, egal ob in der KiTa oder in der Schule, ist unsere gesetzliche Aufgabe. Hier werden wir deswegen auch kräftig investieren, auch mit Blick in die Zukunft. Klar ist aber auch: Wir brauchen dabei als Gemeinde die volle Unterstützung der Landesregierung. Wenn Kommunen eine lebenswerte Heimat bieten sollen, darf man sie nicht im Regen stehen lassen.
Du hast mit „Driwwer Geschwätzt“ ein neues Format ins Leben gerufen. Erzähl uns was dazu!
„Driwwer geschwätzt“ ist eine neue Rubrik die neue Rubrik in den Tholeyer Nachrichten, auf Tholey.de und in den Sozialen Medien, in der ich einmal pro Monat Fragen der Bürgerinnen und Bürger aufgreifen oder selbst über aktuelle Entwicklungen rund um den Schaumberg berichten möchte. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger haben zum Beispiel nach Bauplätzen gefragt – dann erkläre ich, warum die Erschließung von Bauland mal schneller und mal langsamer geht, welche Voraussetzungen es braucht und wie die Vergabe funktioniert. Die Fülle an möglichen Themen ist dabei grenzenlos und ich freue mich sehr über viele Anregungen – ganz egal über welche Kanäle.
Wenn Bürgerinnen und Bürger ein Anliegen haben, wie kann man Dich erreichen?
Der direkte Kontakt zu den Menschen rund um den Schaumberg ist mir sehr wichtig! Deswegen gibt es neben meiner Bürgersprechstunde einmal im Monat – übrigens auch per Webex – auch die Möglichkeit, flexibel Termine im Rathaus zu vereinbaren. Darüber hinaus bin ich per e-Mail (bm [at] tholey [dot] de), über meine Social-Media-Kanäle und auch per Handy (0176 820 81830) erreichbar. Und ansonsten bin ich auch bei vielen Festen unterwegs, auch im neuen Jahr, und freue mich auf Anregungen und Hinweise. Gemeinsam wollen wir so unsere Heimat liebens- und lebenswert machen.
Vielen Dank für das Interview!